Hydrofarmen, Fleisch auf pflanzlicher Basis und Blaubeeren aus der Wüste
Die National Food Security Strategy 2051 der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wurde im November 2018 vom Emirates Council for Food Security (ECFS) ins Leben gerufen und dient der Förderung der inländischen Lebensmittelsicherheit. Sie verfolgt das Ziel, die nationale Selbstversorgung und Effizienz der Lebensmittelproduktion zu erhöhen, um die Abhängigkeit von Importen zu reduzieren und den nationalen Zugang zu Lebensmitteln unabhängig der individuellen wirtschaftlichen Lage umfassend und in hoher Qualität zu gewährleisten.
In diesem Rahmen wurden einige Initiativen, Partnerschaften und Förderungen ins Leben gerufen, die unter anderem
- Handelserleichterungen für die Agrarindustrie beinhalten, beispielsweise durch die Ausgabe einer einheitlichen Landwirtschaftslizenz mit einer Kostenreduzierung um 60%, der Beschleunigung von Baugenehmigungen und der Möglichkeit 100% der Anteile an einer entsprechenden VAE Gesellschaft zu halten
- technologiegestützte Lebensmittelproduktion fördern,
- die nationale Lebensmittelproduktion unterstützen, indem beispielsweise Regierungsstellen wie die Streitkräfte und Krankenhausbehörden angewiesen wurden, lokal angebaute Produkte zu anzukaufen, und
- darauf abzielen Lebensmittelverluste und -verschwendung zu reduzieren, Lebensmittel- und Ernährungssicherheit zu gewährleisten, Lebensmittelrisiken zu reduzieren und ein effektives Krisenmanagement zu etablieren.
So erreichten die VAE im Jahr 2022 im Global Food Security Index von insgesamt 113 berücksichtigten Ländern bereits Platz 23, wobei die VAE in Hinblick auf die Verfügbarkeit von Lebensmitteln den 7. Platz und bei Nahrungsmittelqualität und -sicherheit den 16. Platz belegten. Ziel der Nationalen Strategie ist es unter anderem bis 2051 den 1. Platz im Global Food Security Index zu erlangen.
Bereits jetzt sind die ersten Erfolge der National Food Security Strategy 2051 feststellbar, die regelmäßig bei Sitzungen des Nationalen Dialogs für Ernährungssicherheit präsentiert, diskutiert und evaluiert werden. So nahm vor kurzem Abu Dhabis erste hochmoderne Produktionsanlage für Fleischalternativen zum 1. Mai 2023 die Produktion auf. Dem dahinterstehenden Foodtech-Start-up zufolge soll damit eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Fleischprodukten angeboten werden, die ohne Geschmackseinbußen Ernährungssicherheit, Nachhaltigkeit und Klimaschutz fördert. Doch auch die „echte“ Fleisch- und Fischproduktion wird in den VAE nicht nur nachhaltiger sondern auch effizienter, beispielsweise durch eine Echtzeitüberwachung der Gesundheit und Nahrungsaufnahme von Milchkühen. Eine weit verbreitete Innovation ist die Lachszucht an Land (on-shore), die es in (teilweise geschlossenen Kreislaufanlagen) ermöglichen, Fischprodukte ökonomisch an nahezu jedem Ort der Welt herzustellen.
Auch auf dem Gebiet der Produktion und des Exports von Agrarprodukten wurden trotz der Herausforderungen durch das heiße Klima und den begrenzten Wasserressourcen durch den Einsatz von effizienten Bewässerungssystemen oder Anbaumethoden Erfolge erzielt. Zwar beziehen die VAE etwa 90 Prozent ihrer landwirtschaftlichen Produkte aus dem Ausland, doch die inländische Produktion nimmt dank Hydrofarmen, High-Tech-Gewächshäusern und vertikalen Farmen Fahrt auf. In aktuell bereits mehr als 38.000 landwirtschaftlichen Betrieben werden über 350.000 Tonnen Gemüse und Obst produziert. Dazu zählt beispielsweise auch die nationale Produktion von Blaubeeren und deren Export in Länder wie Japan, Thailand, Indien und Kambodscha, die zum Teil strenge Anforderungen an Zertifizierungen und Qualitätsstandards haben. Auch die zunehmende Produktion von Tierfutterarten wie Gerste, Mais oder Weizen reduzieren die ökonomischen Auswirkungen der Agrarwirtschaft und unterstreichen die innovative und nachhaltige Agrarwirtschaft der VAE.
Der Markt für nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken, Technologien und Gütern entwickelt sich insbesondere aufgrund staatlicher Förderungen rasch und dynamisch, während aufgrund der National Food Security Strategy 2051 eine langfristige politische Stabilität Grundlage für Investitionen bildet.
Zugleich stellen die strengen Lebensmittelsicherheitsgesetze der VAE sicher, dass die öffentliche Gesundheit und die Verbraucher geschützt sind, regulieren Einfuhr und Handel und schützen den Markt vor Irreführungen. Ohne vorherige Genehmigung und Registrierung der Produkte ist jegliche kommerzielle, industrielle oder berufliche Tätigkeit untersagt.
Das Ministerium of Environment and Water trifft in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und betroffenen Stellen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Verbraucher entlang der gesamten Lebensmittelkette. Dabei werden wissenschaftliche Grundsätze und Erkenntnisse auf Basis von Risikoanalysen herangezogen und transparent, objektiv und unabhängig umgesetzt. Neben Anpassungen auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse orientieren sich die VAE stets an internationalen Normen, Leitlinien und Empfehlungen. Zwischen lokalen und importieren Gütern darf nicht unterschieden werden.
Insgesamt eröffnet die National Food Security Strategy 2051 Unternehmen ein vielfältiges, vielversprechendes und belastbares Fundament für Investitionen im Bereich nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken, Technologien und Güter.
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